Am Sonntag, den 16.04.023 fuhren wir zum SV Werder Bremen, unserem Tabellennachbarn, mit dem großen Ziel, endlich unsere ersten hart verdienten Oberligapunkte zu ergattern.
Das Hinspiel verloren wir, wenn auch mit sehr dezimiertem Kader, noch äußerst deutlich mit 11-30 in heimischer VfL-Halle.
Heute reisten wir mit komplettem Kader an. Bremen sollte sich auf uns freuen.
Über ein 8-8 m (15. Min.) konnte sich Werder einen kleinen Vorsprung herausspielen (13-11, 22. Min.), ohne sich aber richtig absetzen zu können.
Dann kam der Brüller:
Zeitnehmer und Sekretär, bestehend aus Eltern der gegnerischen Spielerinnen, behaupteten, wir hätten nach einer 2-Minuten-Strafe, eine (!) Sekunde zu früh aufgefüllt. Um welche Spielerin es sich handelte, wussten sie auf Nachfrage zwar nicht mehr, bestanden aber dennoch auf den Sachverhalt.
Sowas habe ich in meiner nun auch schon etwas längeren Trainerkarriere noch nicht erlebt. Wir blieben also weiter in Unterzahl.
Leider ließen wir uns von diesem kleinen Drama irritieren und kassierten bis zur Pause (17-12) noch einige Gegentore.
Eine Trotzreaktion der gesamten Mannschaft sollte in Teil 2 folgen:
Die Mädels spielten sich förmlich in einen Rausch und nahmen den SVW nach allen Regeln der Kunst auseinander. Bis Minute 47 warfen wir 8 (!) Tore heraus und drehten den 5-Tore Halbzeitrückstand in eine 21-24 Führung.
Ein Traum konnte wahr werden, das merkten wir nun – und wurden leider unsicher. Einige Fehlentscheidungen des leider alleine pfeifenden Schiedsrichters (aberkanntes Tor, dass nachweislich kein Übertritt war – nicht gegebenes klares Foul in entscheidender Schlußphase)
taten ihr Übriges zu unserer jetzt eh schon zittrigen Hand bei.
Bremen nutzte diese Unsicherheiten gnadenlos aus und machte in 2 1/2 Minuten aus einem 22-25 ein 26-25 Heimsieg.
Wir waren bestürzt. Uns wurde in diesem Moment alles genommen, was wir uns in den letzten Monaten erarbeitet haben. Der Handballgott hatte keine Gnade.
Unterm Strich bleibt zu sagen:
Die zweite Halbzeit war das mit Abstand Beste, was diese Mannschaft in dieser Saison gezeigt hat und ich bin unendlich stolz auf die Mädchen.
Wenn Ihr so weiter macht, habt Ihr eine große Zukunft vor Euch, das kann ich Euch sagen. Wir werden wieder aufstehen. Wir stehen schon.
In den letzten drei Partien dieser Saison spielen wir ausschließlich gegen die Top-Teams, die wir aber auch ärgern wollen. Wir geben nicht auf und kämpfen bis zum Schluss. Bitte unterstützt uns auch hier weiter so toll wie schon in der ganzen Saison.
Die Mannschaft gegen Bremen:
Maja Hintz (TW), Lena Peplies (TW), Meggy Schüler 7, Emma Larsen 5/3, Maili Möller 4, Lina Berang 4, Leni Stubley 3, Mia Detje 2, Jette Milter, Laura Skokic, Pia Quast, Marie Müller, Lene Tworek, Kaya Boehden
#badgirlz – Eine Mannschaft wächst zusammen