Chronik

1861 bis 1899

Zehn junge Horneburger Männer beschlossen am 21. April 1861 auf dem Rückweg von einem Turnfest in Stade einen Turnverein in Horneburg zu gründen. In einer kleinen Scheune richteten sie die erste „Turnhalle“ mit selbst gefertigten Turngeräten ein. Zwei Jahre später erhielt der Männerturnverein eine eigene Fahne. Am fünfzigsten Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig, dem 18. Oktober 1863, fand die Fahnenweihe statt. In den ersten Jahren wuchs die Mitgliederzahl langsam. Ab 1886 sorgten drei junge Mitglieder für neuen Schwung. 1887 fand in Horneburg das erste Schauturnen sta¬ , im Jahre 1893 zählte der Verein bereits 92 Mitglieder und 1894 fand das 19. Gauturnfest in Horneburg statt. Es gab drei Männerriegen, eine Alters- und eine Zöglingsriege (14 – 17 Jahre). Der MTV Horneburg wurde zu einer festen Größe im Ort. Neben den sportlichen Veranstaltungen, an denen die Mitglieder teilnahmen, spielte der Verein auch im gesellscha› lichen Leben der Horneburger eine wichtige Rolle.

1900 bis 1945

Im Juli 1900 wurden die „Statuten des MTV“ beschlossen, zwei Jahre später wurde eine Jungenabteilung gegründet und 1905 ein Trommler – und Pfeiferkorps.
Ein weiterer Höhepunkt war das 26. Gauturnfest, welches im Jahr 1908 in Horneburg statt fand und vom MTV ausgerichtet wurde. Es nahmen etwa 900 Turner aus 35 Vereinen daran teil. Darüber hinaus bevölkerten Tausende von Besuchern die Straßen Horneburgs. Im Jahre 1909 war dann Turnen keine reine Männersache mehr. Am 9. Januar 1909 wurde auf der Vereinsversammlung einstimmig beschlossen, eine Damenabteilung dem Verein anzugliedern.
Frauenturnen 1921Die Mitgliederzahl stieg weiter, 1914 hatte der Verein bereits 300 Mitglieder. 1921 wurde dann konsequenterweise auch eine Mädchenabteilung gegründet.
Schon lange hegten die Turner den Wunsch nach eigenen Sportstätten. Der Erste Weltkrieg und danach die In© ation zu Beginn der zwanziger Jahre verhinderten zunächst die Realisation. Ab1924 begannen erneut intensive Aktivitäten und nach diversen Rückschlägen konnte am 27. November 1927 die neue Turnhalle eingeweiht werden. Kaum drei Jahre später, am 26. Juni 1930 erfolgte die Einweihung der Badeanstalt an der Aue.
Die Sportstätten wurden intensiv genutzt und boten so auch beim Gauturnfest 1932 und dem 75jährigen Vereinsjubiläum 1936 einen idealen Rahmen.
Die politischen Rahmenbedingungen änderten sich ab 1933 drastisch. Zunehmend wurde der Verein fremdbestimmt. 1935 mussten die Kinder- und Jugendabteilungen aufgelöst werden, Sport und Turnen fand jetzt bei der Hitlerjugend und im Bund Deutscher Mädchen statt. Zusammen mit dem durch die hohe Arbeitslosigkeit der vorangegangenen Jahre bedingten Mitgliederschwund war dies eine schwere Belastung.
Das Vereinsjubiläum 1936 konnte noch begangen werden, in den darauf folgenden Jahren wurde die £ nanzielle Situation aber desolat. Der Verein konnte die Sportstätten nicht mehr finanzieren und musste sie am 4. Januar 1939 an den Flecken übergeben. Im Zweiten Weltkrieg kam der Turn- und Sportbetrieb praktisch zum Erliegen.

1945 bis 1986

Schon kurz nach Kriegsende begann aber eine neue Ära des Sports in Horneburg. Schon im Sommer 1945 fanden sich Sportbegeisterte zusammen, um Handball und Fußball zu spielen. Es gründete sich ein neuer Verein, der Horneburger Sportclub. Im Februar 1946 wurde der MTV wieder aktiv, so dass es kurzzeitig zwei Vereine in Horneburg gab.
Im Dezember 1946 fusionierten beide Vereine zum „Verein für Leibesübungen von 1861 e.V.“, der zunächst in den Sparten Turnen, Handball und Fußball aktiv war.
Auch unter den damals schweren Bedingungen schafften die Mitglieder es mit ihrem Enthusiasmus den Sportbetrieb rasch wieder aufzunehmen, schon 1947 gab es wieder Sport- und Schwimmfeste, Wettkämpfe und Schauturnen.
Die Turnerinnen und Turner sind seitdem in allen Altersgruppen in Bewegung, es gibt – teilweise seit Jahrzehnten – Angebote für Jung und Alt.
Ebenso von Anfang an dabei sind die Fußballer, die ein breites Angebot haben. In den 1970er Jahren gab es sogar vorübergehend eine Damenmannscha›ft.
1948 wurde die Sparte Tischtennis gegründet, nach einer Pause formierte sich die Sparte Tischtennis 1978 neu und ist bis heute aktiv.
Die Sparte Schwimmen wurde im Jahr 1958 wiedergegründet. Die Schwimmer und Wasserballer waren sehr erfolgreich, aufgrund der schlechten Trainingsbedingungen – vor allem im Winter – schwanden aber die Mitglieder und die Schwimmabteilung wurde 1978 aufgelöst, die Wasserballer hielten sich noch bis 1980.
Volleyball wird seit 1969 im Verein gespielt, zunächst nur als Ausgleichssport, dann aber auch wettkampforientiert.
Die anfänglichen Handballaktivitäten im Verein nach 1945 endeten leider schon 1950. Im VfL wird seit 1971 wieder Handball gespielt, Ursprung war eine Schülerarbeitsgemeinscha› an der Realschule Horneburg. Nach einem zögerlichen Start wuchs die Sparte ab 1978 rasant.
Im Jahr 1978 kam Judo als neue Sparte hinzu, und es konnten rasch Erfolge bei zahlreichen Turnieren erzielt werden.
Als letzten „Neuzugang“ vor der 125-Jahr-Feier verzeichnete der Verein die Sparte Leichtathletik. Schon nach kurzer Zeit konnten beachtliche Erfolge erzielt werden.
Diese Erfolgsgeschichte war aber nur möglich, weil die entsprechenden Voraussetzungen geschaŸffen wurden. Nachdem die vorhandenen Sportstätten wieder hergerichtet worden waren, war deren Kapazität bald erschöp› . Der Flecken trug dem Rechnung durch den Neubau des Freibades 1957, der Turnhalle an der Grundschule 1961 und der Sporthalle an der Hermannstraße 1978. Diese Sportstätten wurden nun von Verein wie Schulen gleichermaßen genutzt.

1987 bis 2011

Seit dem letzten Jubiläum vor 25 Jahren hat sich einiges im VfL getan. Der Fußballplatz am Poggenpohl musste aufgegeben werden, die Gemeinde sorgte aber mit einer großzügigen Sportanlage am Blumenthal für Ersatz. Diese wurde 1995 ihrer Bestimmung übergeben.
Bei dem sich ständig steigernden Trainings- und Spielbetrieb waren dann auch die Hallenkapazitäten nicht mehr ausreichend. Nach einer zum Teil he›ftigen Debatte beschloss der Verein eine vereinseigene Halle neben der Sporthalle in der Hermannstraßezu bauen. Die Baugenehmigung wurde im März 1995 erteilt und 1996 konnte der Verein die Einweihung der neuen Halle feiern. Der größte Teil der Investitionssumme wurde vom Verein selbst aufgebracht, der Flecken und die Samtgemeinde beteiligten sich mit Zuschüssen.
Und auch das sportliche Angebot konnte erweitert werden. Im Jahr 1994 wurde die Sparte Badminton etabliert und schließlich wird seit 2002 (mit einer kurzen Unterbrechung) auch Radsport im VfL Horneburg betrieben.

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